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Muse
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Vorstellung der Gruppe

Beitrag von Muse »

MCS Selbsthilfegruppe Rosenheim & Umgebung
(erstellt: 21.10.2019)

Inhaltsübersicht zu nachfolgendem Artikel
1. Umweltbedingte Erkrankungen
2. Multiple Chemikalien Sensitivität - Vielfache Chemikalienunverträglichkeit
2.1. Im Anfangsstadium weiß man nicht wie einem geschieht….
2.2. Wenn „das Kind einen Namen hat“….
2.3. Eine Problem-Lösung für den Patienten ist immer noch nicht in Sicht….
3. Eine Unterstützung durch Patienteninitiativen und Selbsthilfegruppen….
3.1. Ziele der MCS-Selbsthilfegruppe Rosenheim & Umgebung …..
3.1.1. MCS-Betroffene
3.1.2. Betroffene mit Erstsymptomen
3.1.3. Angehörige, Freunde und Interessierte
3.1.4. Menschen mit dem verwandten Beschwerdebild der Elektrohypersensibilität
3.2. Faltprospekt der SHG
3.3. Wie nehme ich Kontakt auf?
4. Quellenverzeichnis

1. Umweltbedingte Erkrankungen

Die Themen Umwelt und Schadstoffe sind aktueller denn je. Doch das Thema der umweltbedingt Erkrankten findet leider immer noch zu wenig Beachtung. Schadstoffe gelangen durch orale, dermale oder inhalative Aufnahme in unsere Körper. „Täglich nehmen wir Hunderte Schadstoffe auf, meist nur in Spuren. Forschern macht die Mischung gefährlicher Substanzen Sorgen“, so das Magazin FOCUS in einem ausführlichen Artikel.1)

Das Fazit einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besagt: „Jährlich sterben Millionen von Menschen an Folgen von Umweltverschmutzung und Giften. Demnach spielen Belastungen der Umwelt bei mehr als 100 Krankheiten eine Rolle.“ 2) So sind Menschen auch zunehmend von schweren Multisystem-Erkrankungen betroffen wie z. B. dem Fibromyalgie-Syndrom, dem Chronischen Erschöpfungs-Syndrom oder Multipler Chemikalien-Sensitivität. Und: es kann jeden treffen!

„Auf etwa 5% der Bevölkerung in der EU wird die Häufigkeit umweltmedizinischer Erkrankungen geschätzt. Allein einer von 200 Mitbürgern ist sogar von einer so ausgeprägten Chemikalienempfindlichkeit betroffen, dass er täglich Symptome hat. Das zeigen Umfragen und Studien“, erläutert Dr. Frank Bartram, Vorsitzender des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (dbu). 3)

2. Multiple Chemikalien Sensitivität - Vielfache Chemikalienunverträglichkeit

2.1. Im Anfangsstadium weiß man nicht wie einem geschieht….
es entwickelt sich eine zunehmende Überempfindlichkeit insbes. gegenüber chemischen Substanzen und Umweltbelastungen. Dabei lösen z. T. bereits geringste Spuren, auch z. B. luftgetragene Duftstoffe, vielfältige Unverträglichkeitsreaktionen aus. Symptome werden durch niedrige Expositionsniveaus ausgelöst, die früher kein Problem für einen darstellten und von anderen Personen im Allgemeinen toleriert werden. 4)

Im Laufe der Zeit müssen MCS-Betroffene feststellen, dass sich viele Duftstoffe zu unsichtbaren Barrieren entwickeln. Doch nicht alles, was riecht, ist unverträglich. Umgekehrt warnt einen nicht immer eine Geruchswahrnehmung. Man erlebt Schmerzreaktionen und weiß nicht worauf. Die Vielzahl der möglichen und nahezu allgegenwärtigen Beschwerdeauslöser schaffen schließlich massive Probleme in allen Lebenslagen.

Ständig Schmerzen, zunehmende Probleme in der Alltagsbewältigung und im Arbeitsbereich, keine aussagekräftigen Laborbefunde bei der internistischen Routinediagnostik und immer häufiger ungläubige Blicke der Mitmenschen (incl. Ärzte). Das MCS-Syndrom ist leider wenig bekannt. Da es außerdem gilt zunächst andere Symptom-Ursachen auszuschließen, lernt man unfreiwillig die Vielfalt der Facharzt-Praxen kennen. Die Konsultationen von bis zu zehn Ärzten bis zu einer Diagnosefindung sind keine Seltenheit. Oft sind es sogar mehr. 5)

Schließlich fühlt man sich auf der Suche nach einer Diagnose und Abhilfe wie Odysseus auf seinen Irrfahrten. Erst nach zahlreichen Kämpfen und Umwegen landet man im Hafen - in unserem Falle der Klinischen Umweltmedizin und findet hier Erklärungen. Aber im Gegensatz zu der Sagengestalt wird man auf diesem schwierigen Weg nicht zum Helden erklärt.

2.2. Wenn „das Kind einen Namen hat“….
ist man immer noch nicht am Ziel. Fehlendes Wissen, mangelnde Akzeptanz und Verständnislosigkeit bescheren MCS-Kranken immer wieder diskriminierende Erlebnisse im privaten oder beruflichen Umfeld, bei Antragsverfahren und z. T. auch in medizinischen Bereichen. Prof. Dr. Maschewsky formulierte in einem Interview: "Das heißt, daß zur unerfreulichen Krankheit die unerfreuliche Erfahrung hinzutritt, daß die Ärzte zum Teil selbst nicht Bescheid wissen, oft mit Diskriminierung reagieren oder mit Weiterverweisen der Betroffenen." 5)

Als hilfesuchender MCS-Patient gerät man oft zwischen die Fronten der Fachdiskussion, ob die Antwort nicht in der Psychosomatik zu suchen sei. Und das, obwohl das MCS-Syndrom im offiziellen Diagnoseschlüsselkatalog ICD-10 unter T78.4 „unspezifische Überempfindlichkeit (Allergie nicht näher bezeichnet)“, den organischen Erkrankungen (durch äußere Einwirkung) zugeordnet wird. 4) Auch Prof. Martin L. Pall weist darauf hin, dass mindestens 50 Studien belegen, dass eine vorhergehende Chemikalienexposition eine der charakteristischen Merkmale der meisten MCS-Fälle ist, und dass diese die Krankheit auch auslöst.6)

2.3. Eine Problem-Lösung für den Patienten ist immer noch nicht in Sicht….
denn es gibt bislang keine zuverlässigen Heilungsmöglichkeiten.7) Das Krankheitsbild kann sich erfahrungsgemäß sukzessive verschlechtern durch fortwährende oder starke Expositionen, aber auch durch Einsatz von ungeeigneten Medikamenten wie z. B. bestimmten Psychopharmaka.8)
"Die Auslösung schwerer Krankheitssymptome ist jederzeit und überall sowie durch Nahrung möglich", so Dr. Müller im dbu-Infoblatt, außerdem führt er aus "Es wurde festgestellt, dass MCS zu den schwersten der uns bekannten Krankheiten zu zählen ist."7)

Es gibt durchaus verständnisvolle Ärzte, die einem beistehen und engagierte Umweltmediziner, die sich intensiv mit entsprechenden Studien beschäftigen. Doch es gibt aktuell zu wenig Spezialisten oder MCS-adäquate Behandlungskompetenz in Kliniken (auch bei allgemein medizinischen Notfällen MCS- Kranker).

3. Eine Unterstützung durch Patienteninitiativen und Selbsthilfegruppen….

ist aufgrund unserer schwierigen Situation besonders wichtig. Auch wenn es keine pauschalen „Rezepte“ gibt, da die Situationen (Schweregrad, Trigger etc.) sehr individuell sind. Wir alle sehen uns konfrontiert

• mit vielen Problemstellungen, die oft nur „Insider“ verstehen
• der Erfordernis, selbst viel zu lernen über
- diese wenig bekannte Erkrankung
- die diversen Einflussfaktoren
- mögliche Begleiterscheinungen und Auswirkungen
- den Umgang mit Situationen und möglicher Lösungsansätze
- Chancen zur Symptomlinderung bzw. Ressourcenaufbau.

3.1. Ziel der MCS-Selbsthilfegruppe Rosenheim & Umgebung ist daher …..
eine Lücke zu schließen im regionalen Netz der Selbsthilfegruppen. Denn es gibt MCS-Kranke in der Region in und um Rosenheim, die früher vergeblich nach einer Selbsthilfegruppe suchten. Wir möchten

3.1.1. MCS-Betroffene
dabei unterstützen, sich besser zu vernetzen, verständnisvolle Kontakte zu finden und eine entsprechende Kontaktgruppe aufzubauen, insbesondere – aber nicht ausschließlich – für einen regionalen Informations- und Erfahrungsaustausch im Raum Rosenheim.

3.1.2. Betroffene mit Erstsymptomen
durch unsere im Krankheitsverlauf erworbenen Erfahrungswerte und Kenntnisse unterstützen, um Verhaltensfehler und ein Fortschreiten der Chronifizierung nach Möglichkeit zu vermeiden. „Wehret den Anfängen“ sagt schon eine alte Lebensweisheit.

3.1.3. Angehörige, Freunde und Interessierte
dabei unterstützen, eine bessere Verständnisebene zu erlangen. Sowohl für die Situation MCS-Betroffener, aber auch für die eigene Vorsorge. Denn Prävention ist der beste Schutz.

3.1.4. Menschen mit dem verwandten Beschwerdebild der Elektrohypersensibilität (EHS)
ebenfalls herzlich in unsere Gruppe aufnehmen.

3.2. Faltprospekt der SHG
Eine kompakte Informationsübersicht erhalten Sie in unserem Faltprospekt.
SHG_MCS_Flyerversion_Bayern_RO.pdf
(559.18 KiB) 365-mal heruntergeladen
Für ein optimales Druckergebnis wählen Sie ggf. folgende Druckoptionen:
- „beidseitig“
- „über kurze Seite spiegeln“
- „Originalgröße"

3.3. Wie nehme ich Kontakt auf?
Derzeit erfolgt der Austausch telefonisch und per E-Mail. Gruppentreffen finden auf Wunsch statt (Voraussetzung: geeignete Räumlichkeiten). Sie möchten mehr erfahren? Sie können sich gerne wenden an muse.ro(at)t-online.de

4. Quellenverzeichnis
1) FOCUS Artikel „Leider giftig“ vom September 2018 (Ausgabe 38/18) https://www.focus.de/magazin/archiv/wis ... 91514.html
2) Artikel des Handelsblattes v. 15.03.16 https://www.handelsblatt.com/arts_und_s ... 6TiLjz-ap2
3) dbu https://www.dbu-online.de/leitlinien.html
4) Ärzteinformationsblatt http://www.mcs-cfs-initiative.de/Arzteinfo_MCS.pdf
5) Interview an der TU Berlin, 1999, Prof. Dr. Werner Maschewsky (i.R.) https://www.tu-berlin.de/fileadmin/f12/ ... 70_073.pdf
6) Multiple Chemikaliensensibilität: Toxikologie- und Sensibilitätsmechanismen von Prof. Martin L. Pall http://www.csn-deutschland.de/Protokoll ... allARG.pdf
7) Infoblatt 01 „MCS“ des dbu https://www.dbu-online.de/fileadmin/use ... _Info1.pdf
8) Fachbuch Multiple Chemikalien-Sensitivität, Drs. Hans-Ulrich Hill, Kurt E. Müller und Prof. Wolfgang Huber

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Re: Vorstellung der Gruppe

Beitrag von Muse »

Hier geht es zur Homepage der MCS Selbsthilfegruppe Rosenheim:
https://mcs-rosenheim.de/
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