Vorweg, man sehe mir nach, wenn ich als MCS-CFS-Betroffener nicht vollständig durchblicke und sowieso nur wenig Energie aufbringen konnte, um Bericht und Stellungnahme wenigstens grob zu überfliegen.
Wie es mir nun „erscheint“, die Hilfe von außen verliert sich gleichfalls wie die Szene der Betroffenen selbst in Erklärungsversuchen einer seltsamen Krankheit, die nur eine verschwindende Minderheit betrifft. Statt echter Hilfe resultiert hieraus nur Ratlosigkeit.
Zur internen Hilflosigkeit noch die externe Ratlosigkeit. Brauchen wir beides nicht!
Dieses Kreisen um eine Art Behindertenstatus *) könnte der Schlüssel zu einem anderen Verständnis sein. Wir sind nicht seltsam krank, sondern eingeschränkt, eingeschränkt durch die völlig unnötige Vergiftung des normalen Alltags.
*: Seien wir aber vorsichtig mit einem solchen Behindertenstatus bei MCS-CFS. Die Fahrerlaubnis wäre weg.
In der Welt, wie sie ist, sind wir fahruntüchtig, in der Welt, wie sie sein sollte, wären wir kerngesund.
Reden wir deshalb n i e m a l s wieder über einen solchen Behindertenstatus bei MCS-CFS, sondern nur noch über die im Alltag drohende Einschränkung.
Konzentrieren wir uns endlich auf diese (räumlich, soziale) Einschränkung, die wir nämlich auf uns nehmen müssen, um nicht (seltsam) krank zu werden.
Die am einfachsten nachvollziehbare und am einfachsten abzustellende Einschränkung ist die Intoleranz gegenüber Duftstoffen.
Der erste Schritt wären duftstofffreie Zonen im öffentlichen Leben.
Wo man noch physisch auf ein Amt muss, selbstverständlich duftstofffrei.
Wo man physisch zu einer Behandlung muss, selbstverständlich in einer duftstofffreien Praxis oder Klinik.
Wo man physisch am Präsenzunterricht teilnehmen muss, selbstverständlich in einer duftstofffreien Schule oder Universität.
An diesen Selbstverständlichkeiten sollten wir uns als erstes abarbeiten, da erstens ein sehr großer Teil der Bevölkerung mehr oder weniger schlimm davon betroffen ist und zweitens die synthetischen Duftstoffe fast durchweg als giftig gelten (die meisten „natürlichen“ Duftstoffe zumindest hochallergen sind).
Man schaue nur auf die Warnhinweise der Duftstoffe, die zur Beduftung von Supermärkten verwendet werden. Der Anwendende braucht Schutzausrüstung, die Kunden hingegen sind ungeschützt. **)
Wenigsten verzichten moderne Bio-Supermarkt-Ketten wie alnatura in Deutschland oder biocoop in Frankreich sowohl auf diesen Unsinn als auch auf die Räucherstäbchen-Atmosphäre anfänglicher Bioläden vor 40 Jahren.
**: Eine Ausnahme davon bin ich selbst, denn mich schützt der Ekel:
Mich überfällt sofortiger Ekel, wenn ich mich auf wenige Meter der Eingangstür eines EDEKA-Marktes nähere. Weitere Annäherung, gar Betreten undenkbar. Obwohl in privater Verantwortung geführt, stinken alle EDEKA-Märkte gleich. Lässt man dort irische Butter von echten Weidekühen holen, die man nebenan im Bioladen leider nicht haben kann, dann muss die Butter etwa eine Woche auslüften, bevor diese ohne Ekel-Anfall meinerseits ins Haus kann.