Ein UMG-Artikel vom April 2008 der Autoren: Anke Bauer, Eberhard Schwarz, F. Oliver Hauf und Christoph Mai beinhaltet u. a. folgende Aussagen:
Die Autoren gehen in ihrem Artikel auch darauf ein, dass die Interpretationen der MCS-Multicenterstudie des RKI teilweise enttäuschen. Allerdings betonen Sie auch, dass einige Studienerkenntnisse durchaus verwendbar sind (-> mehr zur RKI-Studie finden Sie übrigens in dem entsprechenden, separaten Beitrag in diesem Forum). So zitieren die Autoren daraus folgende Aussagen:Angststörungen, Anpassungsstörungen, Depressionen oder psychosozialer Stress treten bei chronischer MCS nicht häufiger auf als bei anderen chronischen Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus oder Asthma bronchiale, aber häufiger als in der Bevölkerung allgemein.
undSo wurde unabhängig von den methodischen Problemen der MCS-Multicenterstudie einrichtungsübergreifend deutlich, dass MCS-Patienten schwerwiegende gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen sowie einen ausgeprägten Leidensdruck aufweisen.
Weitere "Highlights" des Artikels:MCS hat durchaus schwere Verlaufsformen, die besondere Schwere der Erkrankung in vielen Fällen, wurde von der MCS Multicenterstudie (EIS et al. 2003, 2005) und den Ergebnissen von Schwarz et al. (2006a, 2007) bestätigt.
Es gibt eine Vielzahl von Studien zur MCS-Prävalenz in Kollektiven, die nach Schadstoffexpositionen (meist Lösemittel, VOC, Pestizide) erkrankten. Die prozentualen Anteile von Personen mit nachfolgenden chemischen Intoleranzen bzw. MCS lagen in diesen Kollektiven meist zwischen 25 % und 60 % (ASHFORD & MILLER 1998, MASCHEWSKY 1996).
Unabhängig davon, ob eine psychosomatische Komorbidität nun als Mitursache oder Folge der MCS auftritt, sind MCS-Patienten mit dieser Komorbidität besonders betroffen und benötigen auch ein besonderes therapeutisches Vorgehen. Es ist leicht einsehbar, dass hinsichtlich des therapeutischen Vorgehens das Festhalten an den obengenannten extremen Positionen erheblichen Schaden anrichtet.
Die Publikation weist auch ermittelte Vergleichszahlen auf zum Thema "Angststörungen (F43) als Reaktion auf die Erkrankung".Psychotherapeutische Maßnahmen ohne Einbezug der Umweltmedizin hatten nur geringen therapeutischen Erfolg (SCHWARZ et al. 2006a).
Die diesbezüglichen Quoten lagen
- bei MCS-Patienten bei 32 %
- bei Diabetikern bei 30 % und
- beim Bevölkerungsanteil chronisch Kranker bei 20 - 30 %.
Folgender Link führt Sie zum gesamten Artikel: http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin ... 8_b_ua.pdf