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MCS-Patienten: Psychosomatik? (2007)

Verfasst: Fr 6. Mär 2020, 10:09
von Muse
Patienten mit multiplen Chemikalienintoleranzen: Umweltmedizin oder Psychosomatik?

Das ständige Diskussionsthema war Gegenstand des Artikels von A. Bauer, E. Schwarz und U. Martens im Jahr 2007. Darin wurde auf eine entsprechende Studie Bezug genommen mit einer Analyse von 224 Patientendaten.
Im Vergleich mit der psychosomatischen Vergleichsgruppe litten die MCS-Patienten signifikant häufiger / schwerer unter Schleimhautreizungen
und Infektanfälligkeit sowie unter Symptomen im Bereich des zentralen und peripheren Nervensystems.
Im Vergleich mit Gesunden waren MCS-Patienten gesundheitlich stark beeinträchtigt. MCS-Patienten unterschieden sich hinsichtlich
ihrer Symptomatik signifikant von einer psychosomatischen Vergleichsgruppe. Neuropsychologische Symptome allein sind dagegen zur Unterscheidung der Gruppen ungeeignet, dies kann zu Fehldiagnosen führen.
Die Symptome treten zu Beginn der Erkrankung in der Regel nur in Abhängigkeit von bestimmten Orten auf (z. B. nach Renovierungsmaßnahmen am Arbeitsplatz oder nach dem Kauf neuer Möbel zu Hause). Neben Schleimhautreizungen treten meist neuropsychologische Symptome wie z. B. Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen zunächst nur expositionsabhängig auf. Erst später weiten sich Intoleranzen und Symptome auf vielfältige Situationen nach und nach aus (s. o.). Trotzdem kann oft ein expositionsabhängiger Beginn der Störung in der Anamnese erfragt werden.
Hier finden Sie den ganzen Artikel zum Nachlesen: https://www.online-zfa.de/fileadmin/use ... 991153.pdf

Übrigens: Eine Zusammenfassung "Zur Validität von Fragebögen der psychologisch-psychiatrischen Diagnostik bei Personen, die gegenüber neurotoxischen Schadstoffen exponiert sind oder waren" der Autoren finden Sie unter folgendem Link:
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin ... 6_b_s.html