Hallo "Paprika",
endlich mal jemand unter den Mit-Betroffenen, der es ausspricht. Die utopische Flucht ist keine Lösung.
Schön und gut, wenn es draußen einigermaßen auszuhalten ist, einen inneren Zufluchtsort braucht es trotzdem.
Bislang habe ich mit einigen (männlichen) Mit-Betroffenen diskutiert, die allesamt dem Thema des inneren Zufluchtsortes ausweichen und an einer utopischen Ausflucht in die frische Bergluft festhalten anstatt an einer echten Lösung für ein Leben mit MCS in der Realität zu arbeiten.
Ich habe dazu ein nettes Gedankenexperiment: Der große Waldbrand draußen in der Idylle.
Als Hochempfindlicher würde ich jedenfalls berechtigte Todesangst bekommen, wenn die Rauchschwaden auf mich zu kämen, und den großen Waldbrand ohne einen Zufluchtsort auch tatsächlich nicht überleben.
Mir kommt es so vor, dass die allermeisten Mit-Betroffenen sich damit abgefunden haben permanent mit einer unterschwelligen Todesangst zu leben. Also wirklich, dass wäre mir zu viel Stress in meinem Zustand. Unterwegs habe ich immer die ABC-Maske griffbereit und zuhause könnte ich in meinen Clean Room. Wenn draußen die Welt untergeht, drehe ich meine Lüftung hoch und setze das ganze Haus mit reiner Luft auf Überdruck.
Hallo "Paprika", da wären wir schon zu zweit.
Wir machen es uns draußen schön und drinnen sicher.
Wo ist da ein Widerspruch?
Man geht rein, wenn es sein muss, und raus, wenn es geht. Einfacher geht Leben mit MCS nicht!