Der Clean Room

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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Hi, ich find deine Ideen lustig, auch wenn ich ja etwas anders denke, als du. Keinesfalls sehe ich mich als Kanarienvogel, und auch nicht generell als Hochempfindlich. Ich entscheide selbst, was ich an mich ranlasse und setze mich auch einigem aus, mein Ziel ist zunehmende Resilienz und mein Zuhause ist mein persönliches Sanatorium, in dem ich zunehmend genese, Rückschläge inbegriffen.
Für mich ist die MCS schon eine Krankheit, anders, als für dich, weil bei mir durch zu viele Giftstoffe, die ich eingetrichtert bekam und die mir schon als Kind in den Zähnen verbaut wurden und auch viel an Gewalt hatte ich aus zu halten, was den Cortisolspiegel in den vulnerablen Phasen hoch hielt, alles Prädispositionen für den Ausbruch, wobei ich früher nicht wusste, das es MCS gibt. Aber als ich es kriegte, war mir klar, was es war und ich hab das akzeptiert und eine Selbsthilfegruppe gegründet um zu lernen damit um zu gehen und mich nicht davon unterkriegen zu lassen. Ich bin von meinem Naturell her eine Kämpfernatur, andere haben mich als Indigo bezeichnet, ein interessantes Konzept, aber nix worauf ich mich festlegen würde. Ich will mich nicht verkriechen und deprimiert vor die Wände gucken, weil draußen die "feindliche Welt mich krank macht".
Der 2000 Jahre alte Freiheitskämpfer macht mir Mut, dazu brauch ich kein Teufelchen, wie du, das hat mir nix zu sagen, es kann herumschubsen, wen es will, aber ich nehme mein Leben an, wie es ist und freu mich über jeden Tag, den ich erleben darf und mir fällt auch immer was ein, was hilft, wenn es mir mies geht.
Was das Kollektive Bewußtsein, betrifft, das ist für mich die Ideenwelt aller Lebewesen insgesamt, nicht das Kollektiv der Stinker als Individuen in ihrer jeweiligen Blase.
Je mehr Menschen gute Ideen und schöne Gedanken einspeisen, da sind deine Anregungen goldrichtig: Staunen + Faszination für die Möglichkeiten in eine gute Zukunft für alle, weg von Schadstoffkonsum hin zu gesunden Frischen Lebensmitteln und Quartieren in denen es sich gut Leben lässt und menschenwürdige Arbeit für das was wir wirklich brauchen und nicht für den Profit. Statt Meckern und alles schlecht zu reden, das Gute und Schöne und Möglichkeiten sehen und mit einem fetten Lachen im Gesicht den anderen draußen begegnen und Klartext reden.
Ich weiß inzwischen aus Erfahrung, das mich nicht alles umhaut, was mir begegnet.
Da geh ich dann durch und komm unter Bäumen dann bald wieder bei.
Wenn ich was ab krieg und meine Beine nicht mehr spüre, laufen die trotzdem nach Hause.
War auch heute wieder den ganzen Tag fast draußen und koche mir jetzt um Mitternacht Mittagessen.
Uhrzeit hat für mich keine Relevanz mehr.
Und Peter Gabriel mag ich auch, da war ich 14, da hat er mit schon Genesis gesungen. Das ist über 50 Jahre her.
Er stand auch mit Sinead o' Connor, die leider schon verstarb, auf der Bühne, das sind Persönlichkeiten die Relevantes zu sagen haben .
Mach mal weiter mit dem Sanatorium.
Ich werde hier auch gesünder, hatte jetzt Besuch von einer Freundin von der schwäbischen Alb, die auch wegen einer Autoimmunerkrankung duftstofffrei lebt und gesund isst ect, nur hat sie nicht die Empfindlichkeit, wie wir, aber wird eben durch diese Lebensweise auch symptomfrei.
Die war total begeistert hier von unserem Umfeld.
Sie findet die Schrebergärtenkolonien hier auch super, hab ich von da ein Glas Honig ihr mit gegeben.
Wir haben jetzt erfahren, daß hier auf dem Dach auch Bienenstöcke stehen, da dürfen wir normal nicht oben drauf, aber es gibt bald eine Begehung mit dem Imker, da hab ich mich für eingetragen. Ich erzähl halt gern, was ich erleb.
Hier im Gemeinschaftsraum des angedachten Sanatorium gibt es immerhin Ideenaustausch.
Also lass mal hören, was dir noch einfällt.
🖖
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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Interessante Sichtweiten zum Thema Klimawandel auf ARTE TV.

https://www.arte.tv/de/shorts/127255-000-A
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EkelErtl
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Vielen Dank, Bristina, super Schlusswort. Wir lassen das am besten auf dieser neuen Seite 9 kommentarlos stehen.

:wand: Sollen sich auch mal andere beteiligen an den Überlegungen zu unseren Dilemmata.
:wand: Sollen sich auch mal andere in die Lage des aktivsten Smiley im Forum versetzen.


:wand: Melde mich wieder von der anderen Seite der Wand.

Wenn alles gut gegangen sein wird, mit schönen MCS-ready-Wohnungen in einem annehmbaren Umfeld.
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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Jau, dann bau, wir freuen uns darauf🍀🖖
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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Richard Powers‘ gefeierter Roman „Das große Spiel“

Powers ist nicht nur ein starker Erzähler, ihm gelingt es auch, in mitreißenden Geschichten die derzeit wohl drängendsten Fragen der Menschheit zu beleuchten. Ein Roman über Freundschaft, Tiefsee und die Grenzen der künstlichen Intelligenz.

https://www.ardmediathek.de/video/ttt-t ... gwNTM3Yjli

Quelle: ARD

:winken: Das Buch hab ich grad entdeckt, und das leiste ich mir als nächsten Luxus.
Passt auch noch in diesen Diskurs, tschüß, erstmal
Knore1992
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Mein Clean Room ist mein Wohnwagen und der Wald

Beitrag von Knore1992 »

Hallo zusammen,

mein „Clean Room“ sieht anders aus als die klassischen Bilder von Luftschleusen und Reinraumtechnik. Er besteht aus einem kleinen Wohnwagen, den ich selbst auf meine Bedürfnisse angepasst habe, und dem Wald, der ihn umgibt. Dort, am Waldrand eines Campingplatzes, habe ich mir einen Rückzugsort geschaffen, der frei von belastenden Chemikalien, Reinigungsmitteln und Duftstoffen ist – ein Raum, in dem ich atmen und zur Ruhe kommen kann.

Vor Jahren begannen die Symptome von MCS. Mein damaliger Hausarzt war überfordert, und ich stand lange alleine da. Es folgte ein tiefer Absturz, doch ich kämpfe mich langsam, Schritt für Schritt, wieder zurück ins Leben. Meine Mittel sind begrenzt, aber ich habe gelernt, dass auch Einfachheit Schutz und Würde bieten kann.

Ich lebe zurückgezogen und meide den Kontakt mit anderen größtenteils – und trotzdem finde ich jeden Tag im Wald eine leise Verbindung zur Welt. Die Natur ist für mich nicht nur Erholung, sondern auch Teil meiner Heilung. Ich möchte Deutschland nicht verlassen. Hier, in meinem persönlichen Clean Room zwischen Bäumen und Stille, habe ich einen Ort gefunden, der mir Sicherheit gibt.

Ich schreibe das nicht, weil alles gut ist – sondern weil ich hoffe, dass mein Weg auch anderen zeigt: Es gibt Möglichkeiten. Vielleicht nicht perfekte, aber echte. Und manchmal beginnt der Clean Room nicht bei einem Raum, sondern bei einer Entscheidung, für sich selbst zu sorgen.
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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Danke, @Knore1992 daß auch du deine Lebensweise, die dir hilft, hier beschreibst und ich finde die Idee, im Wohnwagen am Waldrand zu leben und täglich im Wald zu sein auch sehr überzeugend als Möglichkeit, mit einfachen Mitteln langsam zu genesen, ohne teure Technik; wenn man nicht ein Haus auf großem Grundstück besitzt, daß baubiologisch einwandfrei ausgestattet ist, durchaus praktikabel. Ich denke daß MCS so vielfältig daherkommt, wie die Personen, die davon betroffen werden und daß es ebenso viele mögliche Lebensweisen gibt, die helfen können, aus dem Loch heraus zu krabbeln, in das man beim Absturz hinein gefallen ist, sinnbildlich gesprochen.
Genau wie du es sagst: Die Entscheidung für gute Selbstfürsorge ist der erste Schritt und konsequente Umsetzung aller als für mich selbst als hilfreich erkannten Maßnahmen mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln führt in eine langsame Genesung fort von den allerschlimmsten Symptomen und der Hilflosigkeit mit der man beim Ausbruch der hochgradigen MCS von jetzt auf gleich konfrontiert wurde. Es gibt nicht nur eine Lösung, die allen hilft.
Ich selbst z.B. reagiere nur auf Xenobiotika und nicht auf Natursubstanzen, die vernünftig hergestellt wurden und profitiere durchaus auch von allerei Kräutertees und der Aromatherapie auch mit guten ätherischen Ölen und kann inzwischen sogar Naturparfüm vertragen, wie das Eau de Cologne von Speick mit dem Cosmos Natural Siegel, das mir morgens in drn Nacken gesprüht die Schmerzen nimmt und die Lebensgeister weckt, zusätzlich fairtrade Bio Kaffee und CBD Öl kriege ich die Morgensteifigkeit aufgrund zusätzlichem Fibromyalgiesyndrom damit in den Griff und meinen Hund schmiere ich mit einer Mischung aus verschiedenen auch riechenden naturgemäßen Ölen ein, was uns Flöhe und Zecken wirkungsvoll vom Halse hält. Das können viele andere MCS Erkrankte nicht ab aber mir hat auch die Beschäftigung mit der Chakra Lehre und die Heileurythmie sehr geholfen, genau wie ich auch selbst hergestellte Tinkturen und die Homöopatie hilfreich finde, genau wie eine andere jüngere MCS Erkrankte aus meiner früheren Selbsthilfegruppe, mit der ich noch sporadisch in Kontakt stehe. Während der Gruppentreffen damals musste ich aber strikt auf ätherische Öle verzichten und einige gingen rennen, als wir Kräutertees zur Entgiftung mischen wollten. So finde ich selbst auch Neroli Öl bei der Meditation sehr angenehm und habe Lavendel sehr gerne und nutze eine Rosencreme zur Nacht. Es gibt MCS Erkrankte, die den Wald meiden weil sie die Harze der Bäume nicht mehr wegen vertragen und auch keine Kiefernholzmöbel und das wäre eben für mich problematisch, mit ihnen zu leben.
Da habe ich weniger Probleme mit Nachbarn, die mal auf dem Balkon eine Zigarette rauchen, ich hab sogar selbst mir schon einen Naturreinen Tabak gedreht, als die Schmerzen mal überhand nahmen und das Gedankenkarussel mit einer halb gerauchen filterlosen Zigarette angehalten und konnte danach wieder schlafen, nach einer Woche Schlaflosigkeit half das,
weil mir es in den Sinn kam, Tabak könne helfen.
Also, wer gar keine Medikamente mehr verträgt und auf jede Art Xenobiotika reagiert, ist in der Naturheilkunde und der naturnahen Umgebung, sei es im Wald oder im urbanen Raum mit viel Grünflächen schon ganz gut aufgehoben, wenn er nicht zu den wenigen reichen Menschen in unserem schönen Land gehört, die sich alles leisten können, was das Herz begehrt.Bitte erzählt doch gerne alle, die hier mit lesen, was euch persönlich hilft, mir dieser Krankheit ein sinnvolles Leben zu gestalten über das bloße Überleben hinaus!

🍀🐝🐞🦋🌻🌞🐞🍜🪷🐾🐾🧙 🖖
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Bristina
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Bristina »

Frühstück heute im Park, da ist auch bei gutem Wetter genug Platz für alle.

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EkelErtl
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

@Knore1992 (und all die anderen im Wohnwagen)
Hier noch meine Antwort (mit Bauanleitung, siehe unten) auf Deine Antwort unter dem Titel:
Mein Clean Room ist mein Wohnwagen und der Wald

Jetzt ist es raus und jetzt ist auch völlig klar, dass Du zu den ernsthaft Betroffenen zählst.
Denn „wir“ ernsthaft Betroffenen haben da nicht viel Auswahl, sobald „wir“ uns entscheiden nicht noch viel kränker werden zu wollen.
Das ist einer der Punkte, die ich in meinen Antworten in diesem Forum herausarbeiten wollte: Man muss sich entscheiden, nämlich entweder nahezu symptomfrei oder wenigstens ohne weitere Verschlimmerung zu leben oder im fürchterlichsten Delirium unterzugehen.

Mit sehr viel Glück endet man, wie ich, im großen Clean Room und kann dort unabhängig von äußeren Bedingungen seinen Geschäften nachgehen.

Mit etwas weniger Glück verbringt man Jahrzehnte in einem Wohnwagen. So erging es z.B. Christian Schifferle, der ebenfalls einen großen Teil seines Lebens im Wohnwagen verbrachte und heute in einem (wenigstens) für ihn besseren Leben (für mich wäre das leider nichts) in einem seltsamen Wohnprojekt einer Stiftung, deren Präsident er nun ist, Mitbewohner ist.

Mit noch weniger Glück lebt man in Algerien unter der Brücke, liest Camus und erfreut sich des besonderen Lichts.


Nun zum Wohnwagen am Waldrand. Das kann die meiste Zeit gut gehen. Das kann sogar immer gut gehen auch ohne Geruchsperre.
Aber im Falle eines Waldbrandes wäre eine Zuluftversorgung mit Rauchsperre eine wichtige Einrichtung, damit genau hier der Spaß im Waldbad nicht für immer vorbei ist.

Eine solche Rauchsperre ist günstig zu haben. Die Filter in meinem Wohnwagen sind als Plissee-Filter fest in MDF-Boxen eingeklebt.
Jetzt muss man diese Boxen (einmal F9 und einmal H14) nur noch zwischen zwei Platten mit je einem Loch einspannen. In das eine Loch führen wir die Frischluft ein und auf das andere Loch setzen wir einen Radialventilator, der frei in alle Richtungen ausbläst.
Passt super unter die Klappe unter dem Bett oder in jeden anderen leicht länglichen Hohlraum.
Ohne Schleichwerbung machen zu wollen, nur als ein Beispiel zur Veranschaulichung der folgende Link zu meinem Hersteller:
https://www.luftfilterbau.de/cms/upload ... MakroF.pdf
Vorfilter, Außenmaß ab 305x305
https://www.luftfilterbau.de/cms/upload ... o%20SF.pdf
Hauptfilter, Außenmaß ab 305x305

Gesamtlänge 300 mm zzgl. Dichtungen und Abdeckplatten für Nennvolumenstrom 250 Kubikmeter pro Stunde (sollte reichen für einen kleinen Wohnwagen).

Das hilft nicht nur beim Waldbrand. Ich war schon (genau einmal und nie wieder) auf einem Deutschen Asozialen-Campingplatz am Wochenende bei weniger als 10 m Sichtweite, wo die Rauchsperre super funktionierte.
Knore1992
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Re: Der Clean Room

Beitrag von Knore1992 »

Danke für deine technischen Anregungen – ich sehe, du hast dir viele Gedanken gemacht. Allerdings: Wenn der Wald hier wirklich brennt, hilft auch die beste Filteranlage nicht mehr. Mein Stückchen Natur ist gerade deshalb so wertvoll für mich, weil es Ruhe und Abstand bietet – nicht nur zu Chemikalien, sondern auch zu Menschenmassen.

Zum Glück habe ich mit "Asozialen" auf Campingplätzen keine Erfahrung. Mein Wohnwagen steht bewusst abseits, und diese Einfachheit gibt mir genau das, was ich brauche: einen Ort, an dem ich mich sicher fühle. Ich habe diese Entscheidung nie bereut – im Gegenteil. Hier kann ich atmen, und das reicht mir.

Dein großer Clean Room klingt beeindruckend, aber mein Weg ist (noch) ein anderer. Vielleicht liegt gerade darin die Stärke: Jeder findet seine eigene Lösung – und meine funktioniert für mich.
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