Neurodegeneration und MCS

Benutzeravatar
EkelErtl
erfahrener Nutzer
erfahrener Nutzer
Beiträge: 162
Registriert: Mi 8. Mär 2023, 12:08
Wohnort: Odenwald

Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Die Sache mit den Kanarienvögeln


Nicht alle Mitbetroffenen können mit der Analogie zum Kanarienvogel auf der Stange etwas anfangen. Dies aus dem einfachen Grund, weil vielen Betroffenen das Erlebnis des bewussten von der Stange Fallens leider nicht vergönnt war – Betonung auf: „leider“.

Vielleicht hilft es in der Analogie des Kanarienvogelkäfigs verschiedene Fallhöhen einzubauen.
Meine böse Vermutung ist nämlich, dass es zur Früherkennung von MCS eine sehr hohe Fallhöhe braucht.

Die Sache mit dem gewahr Werden von MCS zeigt gewisse Parallelen mit Long-COVID-19. Auch hier ist die Fallhöhe entscheidend für die Wahrnehmung.
Kein Wunder, dass Long-COVID-19 eher an Sporthochschulen erforscht wird, da man an Leistungssportlern sehr viel leichter differenzierte Untersuchungen anstellen und eventuelle Besserungen feststellen kann.
Während der E-Biker auf seiner Sterbehilfe eventuell sein Long-COVID-19 gar nicht bemerkt, ist für den Leistungssportler die Kariere auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Nun lief ich damals (vor dem gewahr Werden von MCS) schnell vorneweg nicht aus Ehrgeiz, sondern aus purer Freude. Zu gewinnen gab es für mich eh nichts, denn da gab es immer diese Halbgötter (in memoriam Wolf-Dieter Poschmann), die mühelos vorbei- und davonzogen – Halbgötter mit übermenschlich scheinendem Stoffwechsel.
Die Freude am schnellen Laufen wollte ich mir nicht nehmen lassen.
Es musste daher unverzüglich auf die niederschmetternde Erfahrung reagiert werden – Betonung auf: „unverzüglich“. :schreib:

Der Leistungssportler hat einige Stockwerke Fallhöhe. Fällt er vom 10. in den 9. Stock, so merkt der Leistungssportler bereits gleich zu Anfang der einsetzenden körperlichen Veränderungen eine deutliche Einschränkung, während der E-Biker auf seiner Sterbehilfe nur im Erdgeschoss etwas stolpert. Der E-Biker auf seiner Sterbehilfe hat keine Chance der differenzierten Wahrnehmung. Er landet gleich zu Anfang ganz unten, ohne einen Aufprall zu merken.


So, wenn es wenigsten eine winzige Minderheit gäbe, die man vor den gruseligen Komorbiditäten von MCS bewahren könnte, dann wären dies wohl die Leistungssportler.
An alle Leistungssportler, die es bis in dieses Forum geschafft haben:
Lasst Euch nicht von den Ärzten einreden, dass Ihr Euch halt von nun an „schonen“ müsst.
Lasst Euch lieber von mir einreden, dass Ihr Euch von nun an konsequent „ schützen“ müsst.

Die Leistungssportler sind die wahren Kanarienvögel. Sie bemerken Veränderungen aufgrund von Long-COVID-19 oder MCS lange vor der übrigen Bevölkerung.

Dem Leistungssportler, der das Glück hat die sich androhenden Veränderungen bewusst wahrnehmen zu können, hat die Option sämtliche Komorbiditäten von MCS samt der hier im Beitrag ursprünglich thematisierte Neurodegeneration zu vermeiden.
Die Diskussion, ob jemand hochempfindlich ist oder nicht, dürfen wir ab nun hinter uns lassen.
Es geht ausschließlich um die Indikatoren der Hochempfindlichkeit. Die nötigen Indikatoren hat der Leistungssportler.
Die übrige Bevölkerung wird nie die Gelegenheit haben eine Unterscheidung machen zu können in den Ursachen, die in die Schwerstbehinderung führen.

Der Leistungssportler hat noch einen weiteren glücklichen Vorteil.
Indem der Leistungssportler den Aufenthalt in den oberen Stockwerken, aus denen er heruntergefallen ist, wehmütig aufgibt, bleiben ihm trotzdem immer noch für die Normalbevölkerung unerreichbare Stockwerke erhalten.
Indem der Leistungssportler frühzeitig sein Training auf eine nur leicht reduzierte Leistungsstufe herunterfährt, kann er eventuell lebenslänglich auf der nur leicht reduzierten Leistungsstufe bleiben, weil er nicht mehr in die Verlegenheit kommt seine magische Grenze überschreiten zu müssen, daher niemals mehr seinen Stoffwechsel in Bedrängnis bringen wird.
Anstatt die Mitochondrien weiter zu schädigen, wird der Leistungssportler von nun die Mitochondrien regenerieren und pflegen.

Eine nochmals glücklichere Fügung wird es, wenn MCS den Leistungssportler vor dem Hochleistungssport bewahren konnte.
Kurz dachte ich in den Jahren 2022 bis 2024, man wäre im Hochleistungssport dabei moderne Erkenntnisse über die Pflege der Mitochondrien zu berücksichtigen, da muss ich im Jahre 2025 erfahren, dass man aktuell Überlegungen anstellt, wie man dem Hochleistungsausdauersportler stündlich noch mehr Zucker eintrichtern könnte, damit er sich weit außerhalb der Empfehlung eines Dr. Kuklinski und weit außerhalb des Empfindens des gesunden Menschenverstands verausgaben kann.



Zum Schluss noch ein anderer Zugang zu meiner Botschaft.
Aus Gründen des Datenschutzes verfremde ich etwas die folgende Geschichte, die sich real zutrug vor etwa einem Vierteljahrhundert.
Info: Vor einem Vierteljahrhundert versuchte ich ein letztes Mal an frühere Leistungen anzuknüpfen und schaffte dies (mittels moderaten und hocheffizient zyklisierten Trainings) fast annähernd, gut zwei bis drei Jahre nach dem folgend beschriebenen Vorfall.

Wir waren bei Bekannten für einen Abend eingeladen. Den ganzen Abend hielten wir uns im (eigentlich gut belüfteten) Wohnzimmer auf.
Etwa vier Monate lang nach diesem Abend fiel es mir schwer die gewohnte Leistung im Training abzurufen. Ich könnte auch schlicht und ergreifend sagen, dass ich danach etwa vier Monate nicht trainieren konnte, also nicht in meinem Verständnis von Training.
Nach und nach wurde mir klar, dass meine Probleme mit diesem Abend zusammenhängen mussten.
Dies teilte ich so den Bekannten mit, etwa im Wortlaut: … ich vermute, dass seitdem … vier Monate kein Training möglich …
Ich mied von da an deren Haus und ich ließ es darauf beruhen.
Etwa 10 Jahre später wurden alle Bewohner des Hauses fast gleichzeitig schwer krank. Es begann für die Bewohner genau der Grusel, wie ihn viele MCS-Betroffene erleben, die eben keine eigenen frühzeitigen Indikatoren hatten. In diesem Fall kam hinzu, dass der frühzeitig vorhandene fremde Indikator kein Gehör gefunden hatte.

Dies untermauert meine These, dass die Komorbiditäten als unvermeidlich erscheinendes Krankheitsbild von MCS genau bei denen auftreten, denen die Indikatoren fehlen.
Wer jedoch eigene Indikatoren hat, sollte sich von der allgemein suggerierten Unvermeidlichkeit nicht einlullen lassen und die richtigen Schlüsse aus den eigenen Indikatoren ziehen, denn:
leben-mit-mcs ist möglich ohne Komorbiditäten! :schreib:

In Kanada braucht es keine Komorbiditäten für die Anerkennung von MCS.
In Schweden sind Komorbiditäten von MCS unwahrscheinlich.

Kanada betreibt eine Weichspülerwolken-freie Politik.
Schweden ist Weichspülerwolken-frei und wird hoffentlich nie eine Weichspülerwolken-freie Politik brauchen.

Zu Deutschland: Kein Kommentar! :traurig:
Benutzeravatar
EkelErtl
erfahrener Nutzer
erfahrener Nutzer
Beiträge: 162
Registriert: Mi 8. Mär 2023, 12:08
Wohnort: Odenwald

Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Mit MCS geht der Absturz (nur) etwas schneller


Wie schon öfters angedeutet, dienen meine Antworten in diesem Forum nicht nur der Warnung der anderen Mitbetroffenen, sie helfen mir auch über die eigene MCS mehr Klarheit zu gewinnen.

Öfters lese ich meine eigenen Antworten nochmals durch mit der Frage, ob meine Antworten mir selbst noch etwas mitzuteilen haben.

Das Beispiel am Ende der letzten Antwort mit den Folgen aus nur einem Abend Aufenthalt in einem verseuchten Haus zeigt, dass wir (bewusst) Hochempfindlichen zwar den Vorteil von Indikatoren dieser Hochempfindlichkeit haben, zugleich aber wesentlich stärker (akut) gefährdet sind als die Normalbevölkerung.
Während die Normalempfindlichen einige Jahre Aufenthalt in einem verseuchten Haus aushalten (bevor sie in die Hölle abstürzen), reichen für uns wenige Stunden Aufenthalt, um sofortige und schlimme Folgen zu erleiden.

Versucht man nämlich den Umstand, dass ich für 4 Monate nicht mehr trainieren konnte, vergleichend mit meinem heutigen Zustand einzuordnen, dann hatte ich vor etwa einem Vierteljahrhundert für 4 Monate CFS.
Ein einziger Abend reichte also, um mich dem CFS, das ich heute erlebe, sprunghaft näher zu bringen.
Ein einziger, in der Welt der Normalen winzig kleiner Fehler kann für uns eine böse Verschlimmerung des Zustands bewirken.

Ui, ui, ui, was ich eben noch einen Indikator nannte, war wohl in diesem Fall eventuell die böse Verschlimmerung.
Bis mich diese böse Verschlimmerung richtig einholte, vergingen mehr als 10 Jahre.

Um in meinem Denkmodell mit den Stockwerken zu bleiben, da ich 10 Stockwerke Fallhöhe hatte, wechselte ich noch einmal vom 9. in den 8. Stock und richtete mich dort bequem ein.
Irgendein Flaschenhals war in meinem Stoffwechsel entstanden (irgendwas mit Energiebereitstellung, irgendwas mit ATP), was mich nach und nach in der Leistungsfähigkeit einschränkte.

Seit knapp 9 Jahren befinde ich mich auf der Suche nach diesem Flaschenhals in meinem Stoffwechsel. Der Stoffwechselmediziner nennt es auch die Stoffwechselblockade.
Manche Blockade sind allgemein bekannt und es helfen die üblichen Ergänzungen, die zukünftig jedem empfohlen werden und die Kosten unseres Gesundheits- und Pflegesystems signifikant hinunterdrücken werden.
Die Kunst besteht darin, ohne große finanzielle Verausgabung die spezielle individuelle Blockade aufzuspüren.

Rede schon wieder im Singular. Die Blockade ist eher multikausal. :schreib:
Mal sehen, es wird Zeit für den Umweltarzt Nummer 4.


Aber zurück zum Thema.
Prof. Huber in Heidelberg kam zur Umweltmedizin, weil die eigene Familie in einem verseuchten Haus erkrankt war.
Diese verseuchten Häuser aus den 1970er Jahren sind teuflisch gefährlich.
Die dort freigesetzten Gifte stören unsere Stoffwechselfunktionen nachhaltig.
Ordne ich meine geschilderte Erfahrung richtig ein, dann gilt für uns MCS-Betroffene das Gebot der absoluten Meidung.
Keine Sekunde darf man in ein solches Haus!

Keine Sekunde! :nein:
Benutzeravatar
Bristina
erfahrener Nutzer
erfahrener Nutzer
Beiträge: 54
Registriert: Sa 25. Dez 2021, 15:47

Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von Bristina »

Hi, hier meldet sich mal wieder der Schrumpfkopf aus der Unterschicht, der sich weigert, sich als Kanarienvogel in einem Bergwerk zu verstehen und der als Außenluftatmer mehr will, als nur überleben.
Schon klar, daß ich leider nicht mehr Urlaub in Schweden machen kann, wie du um rollenden Clean Room. Früher war ich un allen skandinavischen Ländern und würde gerne in Norwegen leben, aber dazu fehlen mir die Mittel, denn wie die meisten MCS Erkrankten konnte ich nicht für eine ausreichende Rente sorgen und muss diese mit der Grundsicherung aufstocken, wo ich Probleme habe, die Miete für mein 1 Raum Apartment samt Heizung bezahlt zu kriegen und von früh bis spät mich mit Hausarbeit und zu Fuß draußen unterwegs sein und mich mit paar Euro am Tag zu ernähren und dabei noch glücklich zu sein befasse. Ich bin von meinem Naturell her schon auch hochsensibel und diagnostiziert hochintelligent, was ich aber nicht rum posaune, denn letzteres hilft nicht im Umgang mit den Normalos und ersteres hilft mir selber nicht, daher habe ich mir antrainiert, die Sensibilität herunter zu fahren, bzw mich mental abzuschirmen und gelegentlich auch doof zu stellen.
Es ist dennoch erschreckend im Gespräch mit meinen Mitmenschen draußen auf Abstand zu erfahren, das viele nichts mit dem Begriff Mikrobiom beispielsweise anfangen können, oder noch nichts von Epigenetik gehört haben und deshalb glauben, nur die Gene wären "Schuld" am Krebs eines Hundes bsw, der immer an einer Hauptverkehrsstraße Gassi geführt wurde und so weiter und die selber täglich einen Liter Cola trinken, obwohl in ihrer Familie alle Krebs haben, da rede ich un dem Fall von einem Twen, also sehr hungen Menschen.
Eine andere inzwischen an den Folgen metatasierenden weißen Hautkrebses und mit Chemo und Bestrahlung verstorbenen Nachbarin fragte ich beizeiten, als erstmals ihr weißer Hautkrebs kleinflächig auftrat, womit sie ihre Wäsche wäscht.
Sie antwortete: mit weißer Riese.
Ich fragte: und da siehst du keinen Zusammenhang?
Es ist vergeblich, andere zu warnen.
Es will sich keiner mit den Folgen des eigenen Suchtverhaltens, (auch Duftstoffe nachen Süchtig, wie Zucker z.B.) und des gewohnten Konsums oder der Bequemlichkeit auseinandersetzen, auch nicht, wenn die schlimmsten Diagnosen sie umhauen, sie rauchen auch mit Hirntumor und Lungenkrebs und COPD lustig weiter , finanziert aus Pflegestufe 2.
Ich hatte mit vermögenden MCS Erkrankten zu tuen, die ihr ganzes Geld zu Ärzten und Quacksalbern trugen, und jedesmal alleine von der Fahrt und dem Aufenthalt in Wartezimmern und Praxen krank und kränker wurden und ansonsten in einer Messibude hockten, vollgepackt nit Gerümpel und Staub, aber nicht hinaus gingen, wegen der Gerüche draußen und eine wusch auch noch selbst mit Tandil, weil es nicht so schlimm riecht und billig ist.
Ich hörte das Gejammer Tag und Nacht am Telefon.
Da redest du vor die Wände vor die sie gucken.

Ich bin nun in Rente und habe mir vorgenommen, mich möglichst nicht mehr in die Angelegenheiten meiner Mitmenschen ein zu mischen und den mir eigenen Pragmatismus zu nutzen, mich in ein glückliches Leben befördern, so lange es eben dauert.
Und was ich schon alles überlebt habe, passt kaum zwischen 2 Buchdeckel, von daher überlebt habe ich bisher, nun will ich glücklich leben und mich nicht selbst limitieren, indem ich mich zum Opfertier der Konsumgesellschaft, sprich Kanarienvogel, stilisiere.
Lieber bin ich Phönix aus der Asche.
Also, jeder Jeck is anders, wie man in Kölle sagt und du kannst nicht von dir auf andere schließen, auch wenn ich deine soziologischen Theorien teilweise mit trage, helfen deine Vorschläge nur denen, die sie sich leisten können und das trifft auf die allermeisten hochgradig von MCS Betroffenen eben leider nicht zu.
Also, hau rein. Auf das wir uns nicht unterkriegen lassen🖖🍀😁💃🐝🪷🌞🍜🦋😎🌻🙂🙃🧙🐾🐾
Antworten

Erstelle einen Account oder melde dich an, um an der Diskussion teilzunehmen

Du musst Mitglied sein, um eine Antwort schreiben zu können

Einen Account erstellen

Du bist kein Mitglied? Registriere dich, um unserer Community beizutreten.
Mitglieder können ihre eigenen Themen starten und Themen abonnieren
Es ist einfach und dauert nur eine Minute

Registrieren

Melde dich an

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast